Frauen und Flucht
Do., 01. Juni
|Aachen
Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung sind die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit Frauen und Mädchen.
Zeit & Ort
01. Juni 2023, 18:00
Aachen, An d. Nikolauskirche 3, 52062 Aachen, Deutschland
Über die Veranstaltung
Frauen und Flucht Entgegen der öffentlichen Wahrnehmung sind die Hälfte aller Flüchtlinge weltweit Frauen und Mädchen. Während der Flucht tragen sie oft große Verantwortung in der Familie, und auch bei der Integration der Familie in die Aufnahmegesellschaft spielen sie eine wesentliche Rolle. Umso wichtiger ist es, ihren Zugang zu sozialer und wirtschaftlicher Teilhabe zu fördern, sie vor Gewalt zu schützen und ein besonderes Augenmerk auf die Anliegen geflüchteter Frauen und Mädchen zu richten. Mit Informationen, Gedichten und Musik möchten wir uns dem Thema nähern. Schwerpunktländer werden Afghanistan und der Iran sein. Ingeborg Heck-Böckler, Concha Gómez Bermúdez, Sanaz Zaresani Iran - wie stark ist inzwischen die Zivilgesellschaft? Der Kampf um Würde und Freiheit als Menschenrechtsarbeit Donnerstag, 01.06.2023 18:00 - 20:00 Zu einer Länder-Informationsveranstaltung mit Vortrag und Diskussion lädt die Kooperation von Amnesty International, dem Eine-Welt-Forum, der Evangelischen Stadtakademie, dem Büro der Regionen Aachen-Stadt und Aachen-Land und der Save-me-Kampagne herzlich ein. Der Kampf um Würde und Freiheit als Menschenrechtsarbeit Einiges scheint inzwischen anders zu sein als bei früheren, gescheiterten Protesten gegen die Machthaber im Iran. Die Nachricht vom Tod der 22-jährigen kurdischen Iranerin Mahsa Amini in Teheran im September 2022 nach ihrer Verhaftung und schweren Misshandlung durch die so genannte Sittenpolizei hat eine landesweite Welle des Widerstands ausgelöst. Die Proteste richten sich längst nicht mehr 'nur' gegen den gültigen Kopftuchzwang, sondern adressieren die tiefgreifende Menschenrechtskrise im Land. Das Aufbegehren junger Menschen wird in der Bevölkerung durch eine Reihe von Streikbewegungen unterstützt. Arbeiter und Angestellte von Raffinerien und in der Stahlindustrie, dazu in einer Vielzahl von Fabriken, sodann Akademiker wie Lehrkräfte an Schulen, signalisieren Widerspruch und Widerstand in der Breite der Gesellschaft. Noch im Jahr 2019, bei den vorherigen großen, dann niedergeschlagenen Protesten, wurden laut Amnesty International bis zu 1.500 Menschen getötet, ohne dass die iranische Führung dafür zur Verantwortung gezogen wurde. Auch jetzt versuchen die iranischen Sicherheitskräfte unter Inkaufnahme von Todesopfern wieder, die Proteste gewaltsam zu unterdrücken. Nun aber zeigt sich die Zivilgesellschaft im Kampf gegen die religiös motivierte politische Unterdrückung ihrer Menschenrechte stärker als zuvor. Doch wie nah könnte der kritische Punkt im Streben nach Selbstbestimmung, nach einem Leben in Würde und Freiheit, wirklich sein? Wie lässt sich die Entwicklung dorthin durch die Arbeit von Menschenrechts-Organisationen wie Amnesty International nachhaltig unterstützen? Danach werden wir fragen. Referierende: Sanaz Zaresani (Kelmis), verließ 2008 ihre Heimat aufgrund der Repressalien, denen eine kritische, kreative Frau im Iran ausgesetzt ist, lebt nach einjährigem Aufenthalt in Istanbul seit Herbst 2010 in Deutschland und arbeitet als Sängerin und Dichterin. Dominique Renault (Roermond), Mitglied der Themen-Koordinationsgruppe Menschenrechtsverletzungen an Frauen von Amnesty International N.N. von einer Betroffenenorganisation Musikalische Rahmung: Sasan Azodi (Aachen), diplomierter Jazz-Gitarrist, Oud-, Bouzouki- und Glissentar-Spieler