So bin ich halt, Also bin ich!
Ich bin ein Mensch, der zwischen seinen eingeborenen Sehnsüchten und den unerwarteten Wünschen aus der Zukunft wandelt.
Mal singe ich,
mal dichte ich ein Gedicht,
manchmal singe ich das Gedicht, das ich geschrieben habe,
und manchmal sitze ich in einer Ecke und lausche den Seufzern der Wände.
Gelegentlich halte ich einen Pinsel in der Hand
und verteile Butter in der Pfanne für Kubistische Pfannkuchen zum Frühstück,
manchmal verwandle ich die Pfanne in eine Lampe.
Wenn meine Sicht nicht weitersieht,
schalte ich die Lampe an,
erinnere mich an den Formen der Pfannkuchen,
lausche dem Flüstern meiner Finger,
und verfasse ein Gedicht für die Zwielichts-Jahreszeit,
die zwischen meinen einheimischen Wünschen und den unerwarteten Wünschen aus der Zukunft liegt.
Eine Jahreszeit, in der alle Verschollene Vögel singend nach Hause zurückkehren,
und ich singe mit!
In den Tiefen des orientalischen Denkens gibt es eine Idee. Es ist der Wunsch, Ruhe, Stille und Gelassenheit im Leben zu erlangen. Es ist ein berauschendes Gefühl. Es ist genau das, was Sanaz in ihrer Musik zum Ausdruck bringen will.
Ihre neue CD präsentiert Lieder, die von der Liebe, der Fremde, von der Menschlichkeit und der Verlorenheit sprechen.
Sie sind auf dem Hintergrund einer großen kulturellen Symbiose von aserbaidschanischen, persischen, arabischen, türkischen und armenischen Musiktraditionen entstanden. Sanaz ist in der persischen und aserbaidschanischen Musiktradition verwurzelt. Mit ihren neuen Liedern taucht sie dort wieder ein.
Auf dieser CD zeigt sich, dass Sanaz alle diese Einflüsse zu einem eigenständigen Repertoire verbunden hat. Der Einfluss all dieser musikalischen Kulturen hat eine Musik entstehen lassen, die durch einen leidenschaftlichen Gesangsstil und durch überaus komplexe und exakt eingehalte Rhythmen geprägt ist.
Die musikalische Spiritualität ist hier eng mit klaren melodischen Einheiten und einem tiefen Respekt vor den Lyricsen verknüpft. Die Menschen im Orient hängen sehr am gesprochenen Wort, und es existiert kaum Musik ohne Gesang. Das ist charakteristisch für diese Musik.
Sanaz ist nicht nur eine Sängerin, sondern auch eine Poetin. In ihren Liedern pflegt sie die Kunst des Wortes. Denn die Iraner pflegen seit jeher die kunstvoll gestaltete Lyrik. Und die Musik ist eine Ergänzung und Verschönerung des Inhaltes. Das Wort hat eine zentrale Stellung im Bewusstsein der Musiker, und Musik hat eigentlich die Bedeutung von melodischen Worten. Ist das auch in dieser Musik so?
Die Spiritualität und Vielfalt dieser Musik ist beeindruckend.
Die Präsens von Sanaz’ Stimme wirkt sofort intim und gefühlsgeladen. Ihre Ausdruckskraft, besonders wenn sie die persischen und aserbaidschanischen Balladen singt, lässt sie zu einem einzigen Genuss werden. Die Lieder berühren und ergreifen uns. Betört vom Reichtum dieser Gesänge, von der Schönheit der Sprache und ihren Klangfarben, lassen ihre Stimme und ihre hervorragenden Instrumentalisten diese Musik zu einem besonderen Erlebnis werden.
In the depths of oriental thought there is an idea. It is the desire to achieve tranquility, silence and serenity in life. It is an intoxicating feeling. It is exactly what Sanaz wants to express in her music.
Her new CD presents songs which speak of love, strangeness, humanity and lostness.
They are created against the background of a great cultural symbiosis of Azerbaijani, Persian, Arabic, Turkish and Armenian musical traditions. Sanaz is rooted in the Persian and Azerbaijani musical traditions. With her new songs, she immerses herself once again therein.
Sanaz combines all of these influences into an independent and original repertoire. The influence of all these musical cultures has given rise to a music that is characterised by a passionate vocal style and by extremely complex and precisely crafted rhythms.
The musical spirituality here is closely linked to clear melodic forms and a deep respect for the lyrics. The people of the Orient are very attached to the spoken word, and there is hardly any music without singing, which is characteristic of this music.
Sanaz is not only a singer, but also a poet. In her songs she cultivates the fine art of the word, for Iranians have always cultivated artfully crafted poetry, and music is a complement and embellishment of the lyric content.
The word has a central position in the consciousness of musicians, and music actually can be thought of as “melodic words”. Is it the same in this music?
The spirituality and diversity of the music here are certainly very impressive.
The presence of Sanaz’s voice immediately has an intimate and emotional effect. Her expressiveness, especially when she sings the Persian and Azerbaijani ballads, makes them into objects of great sensual pleasure. The songs touch us and do not let go. Beguiled by the richness of these songs, by the beauty of the language and its timbres, her voice combines with the artistry of her excellent instrumentalists to make this music into a truly special experience.
Suleman Taufiq
translated by: Ian Melrose